Pferdemassage – moderne Therapie oder neumodischer Schnickschnack?

So mancher wird sich fragen, ob Massage von Tieren ein fortschrittlicher therapeutischer Ansatz oder lediglich neumodischer Schnickschnack ist.

Doch weit gefehlt! Bereits im alten Ägypten wurden Veterinäre von Tiermasseuren begleitet. Im antiken Griechenland war das Massieren von Hunden durchaus üblich. Ebenso beschrieb Galenus, Gladiatorenarzt im antiken Griechenland, die Anwendung und den positiven Effekt der klassischen Massage bei den Athleten.

In seinem Buch „Handbuch der Massage und Heilgymnastik“ (erschienen 1926 im Georg Thieme Verlag), weist Frank Kirchberg auf die Massage als natürliche Reaktion des Menschen auf einen körperlichen Schmerz hin: „Wie jeder Mensch instinktiv eine geschwollene und deshalb schmerzende oder gestoßene Stelle seines Körpers reibt oder drückt und so versucht, den durch die Spannung verursachten Schmerz zu mindern, so wird dieses instinktive Mittel wohl auch als Heilmittel zu allen Zeiten angewandt worden sein.“

Ähnlich reagiert das Pferd: Durch Wälzen bei Kolik, an die Wand drücken und Reiben bei Juckreiz, Freibuckeln bei Muskelverspannungen versucht es, die unangenehmen Empfindungen los zu werden. Eine Massage kommt unserem Freund daher durchaus entgegen.

Die Massage, wie sie heute bei Menschen praktiziert wird, wurde von dem Schweden Henrik Ling ins Leben gerufen. Er entwickelte die Massagetechniken weiter und erschuf die sogenannte „Schwedische Massage“, deren Grundtechniken heute noch gültig sind.

Jack Meagher hat die Massage für Pferde erfolgreich entwickelt und etabliert. Er gilt als Vorreiter der modernen Pferdemassage. Seine Techniken werden von Pferdemasseuren weltweit angewendet und verbreitet. Besonders die Stresspunktmassage ist ein Grundstein der equinen Sportmassage in der heutigen Zeit.